RIEDEN
RIED KAISER
Die Ried Kaiser liegt am östlichen Brunner Berg in einer Seehöhe zwischen etwa 250 und 290 Meter. Die Weingärten schauen nach Nordosten und Osten. Im westlichen Teil der Ried stehen Sedimente der Gießhübl-Formation der Gosau-Gruppe an. Es handelt sich dabei um ca. 80 Millionen Jahre alte Ablagerungen aus Trübeströmen von Sandsteinen, Mergelsteinen und Brekzien. Der Boden ist eine Lockersediment-
Braunerde der Bodenart Lehm und lehmiger Ton. Im östlichen Teil hingegen stehen etwa 16 Millionen Jahre alte Kalksteine an, die sich im damaligen Meer des Wiener Beckens gebildet haben, der Boden ist hier eine Felsbraunerde der Bodenart Lehm mit hohem Steinanteil und mit mäßiger Speicherkraft. Beide Böden sind kalkhaltig.
RIED SONNENROSEN
Die Ried Sonnenrosen liegt am westlich des Siedlungsgebietes von Brunn Richtung Maria Enzersdorf. Die Weingärten erstrecken sich zwischen etwa 260 und 310 Meter, sie schauen vorwiegend nach Südosten. Die Reben wurzeln hier in bunten Tonschiefern, Mergel und Rauhwacke, die vor etwa 250
Millionen entstanden und die Basis der Kalkalpenschichtfolge bilden. Nur ganz im nördlichen Teil der Ried stehen wesentlich jüngere Sandsteine, Mergelsteine und Brekzien an, dabei handelt es sich um ca. 80 Millionen Jahre alte Ablagerungen aus Trübeströmen ins sogenannte Gosau-Meer. Der Boden ist eine lehmig-tonige, kalkhaltige Lockersediment-Braunerde aus Feinsediment und Schwemmmaterial mit hoher Wasserspeicherkraft. In der Administrativkarte von 1864 –1881, sind hier Weingärten eingetragen.
RIED HEUGASSE
Die Ried Heugasse liegt vorwiegend flach im Siedlungsbereich in einer Seehöhe zwischen etwa 200 und etwa 220 Meter. Die Reben stehen hier auf sandigen Kiesen und Schottern des Wiener Beckens. Der Boden zeigt Differenzierungen auf Grund junger Bedeckung der Kiese: kalkhaltiger Auboden aus feinem
Schwemmmaterial liegt neben kalkhaltiger Feuchtschwarzerde über grobem Lockermaterial und feinem Schwemmmaterial, die Wasserspeicherkraft ist nahezu überall hoch.
RIED HERZOGBERG
Die Ried Herzogberg liegt südwestlich von Perchtoldsdorf. Die Weingärten erstrecken sich über Seehöhen zwischen etwa 300 und 360 Meter und sind überwiegend nach Nordosten ausgerichtet. Die Reben Wurzeln hier durchgehend in den Sandsteinen, Mergelsteinen und Brekzien der sogenannten Gießhübl-
Formation. Sie werden als Ablagerungen von Trübeströmen gedeutet. Dementsprechend ist der Boden wechselhaft, einmal eine kalkhaltige, steinige Felsbraunerde, einmal eine lehmig-tonige Lockersediment-Braunerde und stellenweise ein
Braunlehm aus mürbem Kalkmergel. Kalkgehalt ist aber immer dabei. In der Administrativkarte 1:28.800 (1864 –1881) ist die Ried Herzogberg nahezu durchgehend mit Wein bestanden dargestellt. Durch den morphologischen Einschnitt ist die Ried stark dem Westwind ausgesetzt, die ständige Durchlüftung bedingt weniger Pilzkrankheiten am Rebstock und eine Pflanzengesellschaft, die sonst erst weiter im Osten vorkommt.
RIED GREITEN
Die Ried Greiten liegt westlich von Perchtoldsdorf in einer Seehöhe zwischen etwa 300 und 350 Meter. Die Weingärten reichen damit bis an den Waldrand hinauf und sind vorwiegend nach Südosten geneigt. Der Boden ist eine kalkhaltige Felsbraunerde aus Kalkschutt, nur lokal tritt ein karbonatischer Braunlehm aus mürbem Kalkmergel oder altem Verwitterungsmaterial auf. Den geologischen Untergrund bilden Schotter und verfestigte Konglomerate des Wiener Beckens, sie gehören zu den randnahen Ablagerungen, die das Meer vor etwa 16 Millionen Jahr hier hinterlassen hat. In der Administrativkarte 1:28.800 (1864 –1881) sind hier Weingärten verzeichnet, die Flurbezeichnung lautete auch damals Greiten.
RIED BRUNNER BERG
Die Ried Brunner Berg liegt im Siedlungsgebiet von Brunn am namensgebenden Brunner Berg in einer Seehöhe zwischen etwa 280 und 330 Meter. Die Weingärten schauen nach Nordosten und Norden. Der Boden ist eine kalkhaltige, lehmig-tonige, mäßig bis gut speicherfähige Lockersediment-Braunerde aus einer Sedimentabfolge der Gießhübl-Formation der Gosau-Gruppe. Es handelt sich dabei um ca. 80 Millionen Jahre alte Ablagerungen von Sandsteinen, Mergelsteinen und Brekzien, die sich aus Trübeströmen absetzten. Die Ried Brunner Berg ist eine der letzten geschlossenen Weinbaufluren in Brunn am Gebirge. Der Wiener Wald bietet einen guten Wetterschutz, der Wind sorgt dafür, dass nasser Boden gut trocknet.
RIED GOLDTRUHE
Die mehrteilige Ried Goldtruhe befindet sich mitten im Wohngebiet östlich der Bahntrasse bereits in der Ebene. Die vorwiegend flach liegenden Weingärten liegen in einer Seehöhe zwischen etwa 200 und 220 Meter. Der Boden ist eine tiefgründige, kalkhaltige Feuchtschwarzerde aus vorwiegend feinem Schwemmmaterial über groben Kiesen und Schottern. Die Kiese und Schotter wurden im Pleistozän mit seinem Wechsel von Kalt- und Warmphasen im Wiener Becken abgelagert. Die Administrativkarte 1:28.800 (1864-1881) zeigt hier mit Wein bestandene Flächen und die Flurbezeichnungen Goldtruhe und Am Musterweg. Die Lage im Becken bringt eine gewisse Spätfrostgefährdung mit sich.